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Album Besprechungen

Raumwerk

Thorsten Sudler-Mainz und Thorsten Rentsch sind auch im Jahre 2012 für eine musikalische Traumreise zwischen entrücktem Artrock, melodiöser Ambient-Musik und Artpop gut. Das Duo umgibt sich auch auf "Raumwerk" mit zahlreichen Gastmusikern, diesmal aber ohne ihr Konzept allzu sehr zu verwässern. Was ich von den beiden vorigen Alben nicht ohne weiteres behaupten würde.

"Raumwerk" ist also keine stumpfsinnige Kopie von vorausgegangenen Alben geworden. Inzwischen wirkt die Musik von Art of Infinity auf mich fokussierter, weniger mit zweifelhaften New Age-Anleihen behaftet. Neu für Art of Infinity sind beispielsweise die durch Kraftwerk beeinflussten, knappen und prägnanten Texte in deutscher Sprache. Die Idee von den auf das Nötigste reduzierten Texten zu elektronischer Musik entwickeln Art of Infinity auf ihre eigene Art weiter. Die Texte werden auf „Raumwerk“ sowohl mit Artpop, als auch mit der symphonisch-spacigen elektronischen Musik in der Tradition von Tangerine Dream vermengt. So wird etwas Eigenes erschaffen, was den Reiz des vierten Werkes von Art of Infinity ausmacht. Immer wieder erinnern mich die bedächtig schwebenden Klangflächen von "Raumwerk" an die vergleichbare schwebende Facette der Musik von Pink Floyd, die man vor allem auf "Wish you were here" ausmachen konnte. Die dazu passend solierende elektrische Gitarre verstärkt diesen Eindruck noch. Beeindruckend finde ich zudem den Mut zum hemmungslosen Bombast, der Vieles an der Scheibe auszeichnet und als Gegengewicht zu der textlichen Knappheit dient.

"Raumwerk" ist eine eskapistische Exkursion für diejenigen geworden, die der Realität entfliehen wollen. Etwas anderes hätte man von Art of Infinity auch nicht erwartet. Die Scheibe ist für mich bisher das überzeugendste, weil stimmigste Werk des Duos.

Siggy Zielinski, babyblaue-seiten.de



Endless Future

Nach Dimension Universe von 2004 geht das Ambient-Projekt endlich in die dritte Runde. Den Tracks hört man an, dass an ihnen immer und immer wieder bis zur letztendlichen Perfektion gefeilt wurde. Stellenweise kann man in die Musik regelrecht eintauchen wie in einen eigenen Raum.

Natürlich haben sich Art Of Infinity wieder eine Schar Gastmusiker hinzu geholt, die ihren spacigen Ambient-Klangwelten mal ethnische, mal poppige, mal progressive Anstriche verleihen. Das Raumschiff startet mit The Fourth Dimension, einem eruptiven Stück mit Gesang von Eva Wolf und Major Heuser an der Floyd-Gitarre durch. Das Titelstück mit der ätherischen Alquimia als Sängerin leidet etwas an der zu gefälligen Popmelodie, doch immer wenn Stefan Höllering ins Saxophon bläst, kommen Dark Side Of The Moon-Atmos auf.

The Flow Of Time überzeugt als verstecktes Titelstück mit kraftvollem Spacepop und Shine On You Crazy Diamond-Solosynthie. Der Longtrack Utopia stellt einen würdigen Nachfolger von Drift Upon The Sky dar und gibt sich stilistisch vielfältiger und zugleich progressiver. Warm Waterfalls verknüpft Us And Them-Schwingungen mit gehauchten Worten. Eine vorbildliche Ambient-Einspielung.

Walter Sehrer, Eclipsed Musikmagazin


Dimension Universe

Musik zwischen Tangerine Dream, Pink Floyd und Trance - Musik wie Sternenstaub, der beständig aus dem All auf die Erde rieselt und ein Leben auf unserem blauen Planeten erst ermöglicht hat. Zu einer spannenden kosmischen Sternenreise laden uns Art Of Infinity ein. Endlich erfährt dieses Album bei Prudence seine offizielle Veröffentlichung.

Einzelne Titel herauszugreifen verbietet sich hier beinahe. Die ganze Reise zählt. Ob "Major" Heuser ganz glänzend den David Gilmour gibt, ob engelshafte Feenstimmen erklingen, immer ist das hypnotisch und imaginativ.

Einzig das 14 Minuten Stück "Drift Upon The Sky", in dem Mönchsgesänge und ein "Dark-Side-Of-The-Moon-Saxophon" erklingen sowie ein Piano durch ferne Welten segelt, ragt heraus und zeigt, wie fast rein instrumentale Pink Floyd pre-Wall heutzutage klingen könnten. Wahrhaft eine schöne Weltraumreise.

Walter Sehrer, Eclipsed Musik Magazin


New Horizon

Wenn die ersten Takte von "The Dragons Flight" erklingen, scheint man an "Wish You Were Here" von Pink Floyd erinnert. Vielleicht liegt es daran, dass auf sphärischen Flächen der Sound eines Saxophons schwebt, und wenn, dann weil sich hier verwandte Stimmungen begegnen und nicht weil sich hier Art Of Infinity bei Pink Floyd bedienen. "Ocean In Space" "Writen In The Sand" und "Three Days Winter" bilden eine ansteigende Linie zu dem mit einundzwanzig Minuten langen Epos "Evolution".

Die einzelnen Stücke auf "New Horizon" erzählen Geschichten, die für sich genommen wie kleine Splitter wirken und sich im Zusammenhang mit den weiteren Tracks zu einem Gebilde von fast monumentaler Spannweite erstrecken.

Es scheint immer um den Soundtrack zu einer intergalaktischen Reise in die eigenen Empfindungen zu gehen. Um die Erfindung der eigenen Planetenkonstellationen, innerhalb derer sich die Raumkapsel der Ideen bewegt. Den Treibstoff dazu liefert jeweils die eigene Phantasie und Art Of Infinity sind nur das Medium, mit dem der Humanfantasybeam eingeleitet wird.

Carsten Bäumer, discover.de